Analysenspektrum | OKH Zentrallabor

Osmolalität/Sammelharn

Laborinterne Kurzbezeichnung
OSMSAH
Laborinterne Funktionsgruppe
Niere/Elektrolyte
Notfallparameter
Nein (Anforderung werktags 7:00-15:00 Uhr möglich).
Allgemein
Die Bestimmung der Osmolalität im Urin ist eine wichtige Untersuchung zur Abklärung eines vermehrten Harnvolumens. Abgegrenzt werden müssen renale Konzentrierungsdefekte (Harnvolumen normalerweise < 2 l in 24 h) von Polyurien aufgrund osmotischer Diurese oder Wasserdiurese (Harnvolumen normalerweise > 2.5 l in 24 h). Normalpersonen scheiden in 24 Stunden 500-600 mosmol osmotisch aktiver Substanzen aus (Na, Ka, BUN und andere Nicht-Elektrolyte), die Urinmenge in 24 Stunden beträgt 1-1.5 l. Auch bei maximaler Konzentrierung (auf 1200 mosmol/kg H2O) benötigt der Organismus pro 24 h ein Urinvolumen von ca. 500 ml um die osmotisch aktiven Substanzen auszuscheiden. Eine Oligurie liegt vor, wenn bei maximal konzentriertem Harn ein solches Volumen nicht erreicht wird.
Indikation
Abklärung einer Polyurie (DD renale Diurese, osmotische Diurese oder Wasserdiurese) Beurteilung des Konzentrierungsvermögens der Niere im Rahmen eines Durstversuchs oder Desmopressintests (siehe dort) Ermittlung der freien Wasserclearance (siehe dort).
Messparameter
Osmolalität des Harns.
Durchführung
Patient nicht nüchtern, Anforderung über EDV.
Labor
OKH Zentrallabor
Bestimmungsmethode
Kryoskopie (Messung der Gefrierpunkterniedrigung).
Referenzbereich
450-600 mosmol/kgH2O.
Bewertung
Die Urinosmolalität bei einer renalen Diurese, bedingt durch verminderte GFR oder eine verringerte Freisetzung und Wirksamkeit von ADH, sinkt gewöhnlich nicht unter 400-500 mosmol/kg H2O. Im Gegensatz dazu kann eine osmotische Diurese durch Glukose, Mannitol, Kochsalz und Harnstoff verursacht werden und normalerweise liegt hier ebenfalls eine Osmolalität im Spontanurin > 400 mosmol/kg H2O vor. Ein Wert um 300 mosmol/kg H2O spricht mit einiger Wahrscheinlichkeit auch für eineosmotische Diurese, bedarf aber weiterer Abklärung. Eine Wasserdiurese kann dienormale Antwort auf eine Wasserüberladung oder die Folge einer primären Polydipsie sein oder kann auf einem Diabetes insipidus beruhen. Eine Osmolalität < 150 mosmol/kg H2O spricht für eine Wasserdiurese. Zur Abklärung einer gemischten Wasser-Elektrolyt-Diurese mit einer Osmolalität von 150-300 mosmol/kg H2O, kann alsProvokationstest ein Durstversuch (siehe dort) durchgeführt werden.