Analysenspektrum | OKH Zentrallabor

Osmolalität/Plasma

Laborinterne Kurzbezeichnung
OSMS
Laborinterne Funktionsgruppe
Niere/Elektrolyte
Notfallparameter
Ja (Anforderung täglich 24h möglich).
Allgemein
Die Osmolalität des Serums wird hauptsächlich durch die Konzentrationen von Natrium, Chlorid, Glukose und Harnstoff geprägt. Veränderungen der Osmolalität werden vor allem durch Konzentrationsänderungen dieser Substanzen und durch Akkumulation niedermolekularer Stoffwechselprodukte hervorgerufen. Die beiden Rückkoppelungssysteme, welche die Wasseraufnahme und die Wasserabgabe regulieren sind die Sekretion von ADH und der Durstmechanismus. Die Serum-Osmolalität ist die wichtigste Meßgröße zur Beurteilung der internen Wasserbilanz. Änderungen der Serum-Osmolalität gehen beim euglykämischen Patienten mit normaler Nierenfunktion meist mit der Änderung der Natrium-Konzentrationen parallel. BUN und Glukose spielen nur bei pathologisch erhöhter Konzentration eine Rolle.
Indikation
Beurteilung der Tonizität bei Natriumkonzentrationen im Serum außerhalb des Referenzbereiches, Störungen des Wassermetabolismus im Sinne einer erhöhten Osmolalität (V.a. Diabetes insipidus, primäre Polydipsie, Wasserintoxikation oder Hypodipsie), Coma diabeticum, Ermittlung der osmotischen Lücke und der freien Wasserclearance (siehe dort).
Messparameter
Osmolalität des Plasma.
Untersuchungsmaterial
1 Heparinröhrchen (grün), keine besondere Behandlung.
Durchführung
Patient nicht nüchtern, Anforderung über EDV.
Labor
OKH Zentrallabor
Bestimmungsmethode
Kryoskopie (Messung der Gefrierpunkterniedrigung).
Referenzbereich
280-300 mosmol/kgH2O.
Bewertung
Osmolalität des Serums im Zusammenhang mit der Natriumkonzentration im Serum bewerten: Osmolalität und Natrium erhöht bei osmotischer Diurese im Rahmen einer Hyperglykämie, bei Hypothalamusstörungen mit Hypodipsie, Diabetes insipidus centralis oder renalis, bei vermindertem Durst oder verminderter ADH-Sekretion. Osmolalität erhöht und Natrium erniedrigt bei Niereninsuffizienz mit BUN-Werten um 140 mg/dl und bei hyperglykämischem Koma mit Blutglukose-Werten um 600 mg/dl bzw. bei Alkoholvergiftungen und hämorrhagischem Schock. Osmolalität normal und Natrium erniedrigt bei Hyperlipidämie und Hyperproteinämie. Die (theoretische) Osmolalität kann auch berechnet werden (Formel siehe entsprechende Literatur), diese stimmt beim Gesunden +/- 5 mosmol/kgH2O mit der gemessenen überein. Bei einer Differenz von > 10 mosmol/kgH2O spricht man von der sog. osmotischen Lücke.