Analysenspektrum | OKH Zentrallabor

Kalium/Plasma

Laborinterne Kurzbezeichnung
K
Laborinterne Funktionsgruppe
Niere/Elektrolyte
Notfallparameter
Ja (Anforderung täglich 24h möglich).
Allgemein
Kalium kommt zu 98 % im Intrazellulärraum und zu 2% im Extrazellulärraum vor. Der Konzentrationsgradient wird durch die Na-K-ATPase der Zellmembran aufrecht erhalten. Änderungen der Kaliumaufnahme werden bei gesunden Personen durch gegenläufige Änderungen der renalen Kaliumausscheidung ausgeglichen, so dass das Gesamtkörper-Kalium konstant bleibt. Die Kaliumverschiebung in die Zellen wird beeinflusst durch Insulin und Adrenalin --> interne Bilanzstörungen. Im Gegensatz dazu beruhen sog. externe Bilanzstörungen auf einer veränderten renalen Ausscheidung. Diese wird moduliert durch die Menge des zugeführten Kaliums, den Natriumgehalt und die Flussrate im distalen Tubulus sowie die Aktivität von Mineralkortikoiden. Störungen im Säure-Basen-Haushalt führen ebenfalls zu veränderter renaler Ausscheidung des Kaliums Azidosen gehen in der Regel mit Hyperkaliämien, Alkalosen mit Hypokaliämien einher.
Indikation
Akute und chronische Niereninsuffizienz, Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Störungen des Säure-Basen-Haushaltes, Durchfälle, Erbrechen, Einnahme von Laxantien und Diuretika, Diabetes mellitus, Insulintherapie.
Messparameter
Kalium-Konzentration im Plasma.
Untersuchungsmaterial
1 Heparinröhrchen (grün), keine besondere Behandlung.
Durchführung
Patient nicht nüchtern, Anforderung über EDV.
Labor
OKH Zentrallabor
Bestimmungsmethode
Photometrisch mit Ionen-selektiver Elektrode.
Referenzbereich
3,4-5,1 mmol/l
Bewertung
Hyperkaliämie bei Verteilungsstörungen (Diabetes mellitus, hämolytische Krisen) und Erhöhung des Gesamtkörperkaliums (Azidose, akute und chronische Niereninsuffizienz, Hypoaldosteronismus, Kalium-sparende Diuretika). Hypokaliämie bei Verteilungsstörungen (Insulin, Katecholamine) und Erniedrigung des Gesamtkörperkaliums (Alkalose, Hyperaldosteronismus, Diuretika, renale tubuläre Azidose, akute und chronische Durchfälle, Laxantienabusus). Falsch hohe Werte bei langer Stauung und Hämolyse im Probengefäß. Zur Beurteilung eines pathologischen Serum-Kaliumwertes können folgende Untersuchungen differentialdiagnostisch wichtige Informationen liefern: Natrium, Chlorid, Magnesium, Calcium, Phosphat, Astrup, Cortisol, ACTH, Renin, Aldosteron sowie Digoxin und Digitoxin im Blut, außerdem die Elektrolytausscheidung in Harn.